Das Auctoritas-Modell ist ein erfahrungsorientiertes, wissenschaftlich fundiertes Konzept zum Umgang mit sozio-emotional auffälligen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Die Grundlage für das Modell bilden die psychischen Grundbedürfnisse nach Grawe (2004) und die Bedürfnisorientierte Therapie (BoT; Prölß, 2020, 2021).
Körperliche Bedürfnisse wie Hunger, Durst oder Schlaf sind den Menschen bestens bekannt. Aber wie steht es um die psychischen Grundbedürfnisse wie z. B. dem Bedürfnis nach Zuwendung. Auch hier werden handlungsaktivierende Maßnahmen ergriffen, um ein Defizit zu beheben. Besonders bei Kindern und Jugendlichen können Defizite im Bereich der psychischen Grundbedürfnisse zu Verhaltensauffälligkeiten wie aggressives oder oppositionelles Verhalten und Schulverweigerung führen.
Das Modell besteht aus vier Ebenen, die aufeinander aufbauen. Aus jeder Ebene leiten sich wiederum spezifische Maßnahmen ab.
1. Beziehungsebene (Bedürfnis nach Bindung)
2. Persönlichkeitsebene (Bedürfnis nach Selbstwertschutz)
3. Kompetenzebene (Bedürfnis nach Kontrolle/Orientierung)
4. Wohlfühlebene (Bedürfnis nach Lustgewinnung)
Eine Erläuterung des wissenschaftlichen Hintergrundes und die Darlegung des konkreten Vorgehens in aufeinander aufbauenden Schritten ist im Werk „Bedürfnisorientierte Therapie in Theorie und Praxis“ (Prölß, 2021) oder im Zusammenhang mit dem Umgang mit aggressiven Verhaltensweisen in „Aggressive Verhaltensweisen bei Kindern und Jugendlichen. Grundlagen, Diagnostik und gezielte Interventionen“ (Prölß, 2020) zu finden.
Literatur zum Thema
Rothammer, C. (2022). „Ich hau‘ dir gleich in die Fr…!“ – Auswirkungen der Pandemie: Aggression bei Kindern und Jugendlichen. Interview mit Dr. Alexander Prölß. Niederbayerische Schule - Zeitschrift des Bezirksverbandes Niederbayern im BLLV. S. 22-25.
Bei näherem Interesse können zu diesem Modell Vorträge, Seminare oder Workshops gebucht werden.
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